20. April 2018

Trends in der Gartengestaltung

Ebenso wie in der Architektur und der Mode ändern sich auch in der Gartengestaltung immer wieder die Trends. Dabei orientieren sich renommierte Freiraumdesigner wie Peter Berg aus Sinzig sowohl am Zeitgeist als auch am Stil moderner Häuser. Wie ein gutes Kleidungsstück sollte auch ein Garten zum einen den Geschmack des Besitzers treffen und zum anderen zum Gebäude passen. Während ein englischer Cottage-Garten ein kleines Backsteinhaus traumhaft in Szene setzt, gewinnt ein modernes Haus in einem klar strukturierten, gradlinigen Umfeld deutlich an Ausstrahlung.

Klarheit statt Schnörkel
Genauso wie Schnörkel und Verzierungen in der Architektur moderner Häuser kaum noch eine Rolle spielen, verzichten Designer auch in zeitgemäß gestalteten Gärten darauf. „Puristische Prinzipien werden gerade in unserer heutigen Zeit, im Wirbel von Medien- und Informationsfluten, als attraktiv empfunden – auch weil wir Reduktion als Notwendigkeit für die Zukunft unseres Planeten betrachten müssen“, sagt Peter Berg im Vorwort zu seinem Buch „Moderne Gartenarchitektur“. Ziel zeitgemäßer Gartengestaltung sind nicht mehr zweckmäßige Terrassen und Wege oder überbordende Beete. Vielmehr steht im Vordergrund, eine überschaubar und beruhigend wirkende Klarheit zu schaffen, bei der nichts dem Zufall überlassen wird. „Neue Einfachheit“ heißt der Stil, der durch strenge Linienführung, geometrische Formen und bewusst sparsamen Einsatz von Farben dem Betrachter Reinheit, Schönheit und Ruhe vermitteln soll. Das hört sich nach wenig Arbeit an, bedeutet aber in der Praxis genau das Gegenteil: Ein gelungenes Gartendesign hebt die Stärken und Eigenarten eines Grundstückes hervor und blendet Störungen aus. Ein professioneller Planer erfasst dafür die Einflüsse und Merkmale eines Ortes und setzt sie in Verbindung mit der Lebenseinstellung der Nutzer und Auftraggeber. „Idealerweise entsteht dabei ein fließender Übergang vom Haus in den Garten. Der neu erschlossene Raum wird ganz selbstverständlich von den Menschen in Besitz genommen, gelebt und dauerhaft bewohnt“, sagt Peter Berg.

Garten als Lebensgefühl
Der eigene Garten ist Teil eines neuen Lebensgefühls geworden, in den Geld investiert wird, um Entspannung und Zerstreuung in grüner Umgebung zu finden. Kaum ein Hausbesitzer verzichtet noch auf einen komfortablen Essplatz am Haus, der im Idealfall überdacht ist, sagt Berg. Es wird draußen gegrillt und gekocht, gegessen und gefeiert. Hochwertige Gasgrills und sogar komplette Außenküchen finden immer mehr Liebhaber. Die Freizeit wird draußen verbracht. Wer es sich leisten kann, investiert in einem Pool oder einen Schwimmteich. Eine eigene Bademöglichkeit liegt voll im Trend – im Gegensatz zu Umgraben und Rasenmähen. Ein moderner Garten soll Komfort und Zerstreuung bieten, aber bitte möglichst pflegeleicht sein und nicht mehr Arbeit als nötig machen.

Investition zahlt sich aus
Auch die Pflanzen in modernen Gärten werden diesem Lebensgefühl angepasst. Im Trend sind Gräser-Stauden-Pflanzungen. Fachkundig und nachhaltig nach ihren natürlichen Ansprüchen geplant, benötigen solche Beete wenig Pflege, sehen ganzjährig attraktiv aus und sind zudem ökologisch wertvoll. Auch Gehölze wählen informierte Gartenbesitzer heute nicht mehr danach aus, dass sie möglichst schnellwüchsig sind. Im Gegenteil – langsam wachsende und somit wertvolle Sträucher und Bäume stehen hoch in der Gunst. Damit Gartenbesitzer nicht viele Jahre warten müssen, bis die Gewächse die gewünschte Höhe erreicht haben und ihre volle Ausstrahlung entfalten, werden sie bereits groß gewachsen in den Baumschulen gekauft. Bei einem so genannten „Instant-Garten“ wird eine Außenanlage so gekonnt gestaltet und bepflanzt, dass sie in kürzester Zeit den Eindruck vermittelt, als sei sie bereits über Jahre an Ort und Stelle gewachsen. Ein gut angelegter und gepflegter Garten ist zudem eine Wertanlage und kann laut einer internationalen Studie aus Finnland den Wiederkaufswert eines Eigenheimes im Deutschland um durchschnittlich 18 Prozent steigern. „Professionelle Gartengestaltung und -pflege ist gut investiertes Geld – im Schnitt wird jeder Euro mit einer Wertsteigerung des Hauses von 2,60 Euro belohnt“, sagt Berg.