Farbenfrohe Blumen zwischen Steinen
27. März 2019

Bitte pflegeleicht …

… ist das Kriterium, was bei den meisten Gartenbesitzern oder denen, die es werden wollen, mit an höchster Stelle steht. Wer hierzulande die Möglichkeit hat, möchte ein Stück Natur, einen Platz um das „Draußen“ genießen zu können, sein Eigen nennen. Allerdings soll es keine Arbeit machen, da man sich nach getaner Tat ja erholen möchte. In England ist dies anders. Dort lieben die Menschen die Gartenarbeit und können sich offensichtlich bestens bei der Pflege ihrer Beete und dem Schneiden ihrer Rosen erholen. „Hierzulande wird der Wert der Gartenarbeit als Ausgleich zum Alltag noch viel zu wenig erkannt“, hat Gartendesigner Peter Berg beobachtet.

Ein Garten ist ein Stück lebendige Natur, das ohne ein gewisses Maß an Pflege nicht auskommt. Eine pflegeleichte Gestaltung ist dabei möglich, wie Peter Berg bereits an unzähligen Projekten gezeigt hat, niemals aber eine pflegelose. „Schade ist es immer, wenn dem Kunden falsche Versprechungen gemacht werden“, erklärt Berg. Auch auf Flächen, die mit Folie ausgelegt und mit Kies bedeckt wurden, schafft es die Natur nach nicht allzu langer Zeit, sich diese zurückzuerobern. Wildkräuter werden stets von umliegenden Grundstücken oder aus der Landschaft eingebracht und blühen auf. Versuche, diese hier zu entfernen, enden oft mit der Zerstörung der Folie. Berg empfiehlt Kiesflächen – dann mit einer darunterliegenden Schotterschicht – nur für Stellplätze oder Garagenzufahrten.

Für das Auge viel wohltuender sind blühende Gärten, die allerdings ein gut durchdachtes Konzept benötigen. Arbeitet man nachhaltig, mit langlebigen Stauden und Gräsern und klarer Trennung unterschiedlicher Flächen durch Mauern oder Einfassungen, erhält man einen funktionierenden Garten. Großzügig angelegte Gräser-Stauden-Flächen haben gegenüber kleinen Rasenflächen einen großen Pflegevorteil. Einmal im Jahr werden sie heruntergeschnitten und zwischendurch etwas Unkraut gezupft. Das mühsame wöchentliche Mähen bleibt aus.

Ein weiterer Aspekt bei der pflegeleichten Gestaltung sind langsam wachsende große Gehölze. Sie decken große Flächen ab, spenden Schatten und werden sogar mit der Zeit wertvoller. Explosionsartig wachsende Gehölze sind nicht anzuraten, da der Pflegeaufwand oftmals wesentlich höher ist. Der richtige Standort sowie unbedingt ein fachmännischer Schnitt sind zu beachten. Andernfalls wachsen die Gehölze unkontrollierbar nach.

Um den Aufwand gering zu halten sind zwei Dinge wichtig. Unkraut zupfen, bevor es sich versamt und ein- oder zweimal jährliches Hecke stutzen und Bäume schneiden. „Es ist alles Einstellungssache“, meint Berg. „Ich bewege mich lieber zwei Stunden im Garten, als eine Stunde im Fitness-Studio.“ Eine Aussage, über die es sich nachzudenken lohnt.

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