Der Naturgarten setzt die Architektur in Szene
Es ist ein Garten, der auf eine extravagante Architektur reagiert, sie in Szene setzt, sodass sie ihre Wirkung entfalten kann. Das ungewöhnliche Wohngebäude in Form eines Rechtecks, aber mit abgerundeten Ecken, besitzt große Glasfronten, durch diese die naturnahe Szenerie ein Teil des Inneren wird. Charaktervolle Gehölze ragen zwischen Basaltfelsen aus der dichten Pflanzung, die sich aus Gräsern, Farnen und Stauden in den Farben des Himmels, Blau und Weiß, zusammensetzt. Ein Bild, das sich mit den Jahreszeiten, den Tageszeiten, ja selbst dem Wetter wandelt. Die reduzierte Geometrie der Architektur steht in starkem Kontrast zum Formenreichtum der Natur, zu dem weichen Rund der Gräsertuffs, dem unregelmäßigen Geäst der Kiefern (Pinus sylvestris ‚Typ Norwegen‘) und der Schroffheit der Basaltfelsen, diesem wetterbeständigen grauen Urgestein der Erde. Grundstücksgrenzen sind kaum mehr auszumachen, sodass der Garten größer wirkt als er tatsächlich ist.
Naturstein das Element der Gartengestaltung bei Stuttgart
Die Art der Gestaltung ist schon fast das Markenzeichen von Peter Berg, der am liebsten mit den zwei klassischen Elementen, Stein und Pflanze, arbeitet. „Der Gartenbesitzer mit Freude an Ästhetik und Design ließ sich auf die Reduktion ein. Die Architektur wird durch den starken Kontrast und durch die Abschirmung der umliegenden Bebauung noch stärker hervorgehoben und wirkt so spannender“, erklärt der Gartengestalter aus Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Ganze 170 t Basaltfelsen und Basaltlavaplatten hat der Planer in diesem Garten verbaut. Ohne dass es groß ins Auge fällt, ist das gesamte Gelände mit einer Steinstruktur terrassiert, die so angelegt ist, dass das Oberflächenwasser zu den Pflanzen geführt wird. Neben der Terrassierung bieten die Steine noch weitere Nutzungsmöglichkeiten: Je nach Form dienen sie als unverwüstliche Sitzgelegenheit, als Treppenanlage oder erleichtern die Beetpflege. Mit dem Gestein wird gleichzeitig die Geschichte des Ortes aufgenommen, denn der Garten bei Stuttgart befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs – genau passend für eine Gartengestaltung mit Peter Berg.
Die Formensprache der Architektur
Auch die beiden Terrassen am Haus bestehen aus Basalt und greifen die besondere Formensprache der Architektur auf. „So wie das Haus, sind sie in ihrer Grundform Rechtecke, dann wurde ein Radius festgelegt, in dem die Ecken abgerundet wurden“, erklärt Peter Berg. Diese abgerundete Form spiegelt sich ebenso in den Eibenhecken am Hauszugang wider. Es sind die einzigen architektonischen Pflanzen – ansonsten wirkt die Bepflanzung, als hätte die Natur sie selbst geschaffen.
Nachhaltiges Gartendesign
Wie gewohnt, arbeitet Peter Berg auch in diesem Garten mit vielen Gräsern und Gehölzen. „Es zeigt sich, dass Gärten mit einem hohen Gehölzanteil eine ganz andere Lebensqualität bieten und die richtige Antwort auf die Veränderungen im Zuge des Klimawandels geben“, ist der Planer überzeugt, der die Bäume und Sträucher ebenso wie die Steine und Felsen alle gezielt ausgesucht hat. Edle Solitäre verleihen dem Garten Tiefe und lassen ihn größer erscheinen.
Füllige Bepflanzung und eingewachsene Felsen
Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Pflanzenbild, das ganz natürlich wirkt. „Nach dem Vorbild der Natur sind alle Beet-Flächen dicht bewachsen – so halten sich der Sameneintrag und Unkrautwuchs in Grenzen und damit die Pflege. Der graue Basalt ordnet sich den Pflanzen unter, sodass die verschiedenen Grüntöne bewusst wahrgenommen werden“, erklärt Peter Berg. Durch die Verwendung von größeren Gehölzen und der Natürlichkeit der Steinsetzungen wirkt der Garten bereits viel älter, als er eigentlich ist.
Fakten zum Projekt
Größe
500m² Gartenfläche
Lage
in der Nähe von Stuttgart
Gartendesign
Peter Berg
Fotograf
Ferdinand Graf Luckner