Lebendiger Felsengarten – der Entstehungsprozess eines Gartens im Ahrtal

Das Projekt Fischer wurde über zwei Jahre gestaltet und erlebte 2015 die erste komplette Saison. Zu Beginn wurden die Steinstrukturen gebaut und die Terrassierungen des Geländes vorgenommen. Zur darüber gelegenen Straße wurde somit ein Lärmschutzwall geschaffen, der auch nach außen mit Felsen eingefasst ist, so dass ein Absturz eines eventuell von der Straße abkommenden Fahrzeuges in den Garten, verhindert wird. Mit dieser Vorstellung hätten die Kunden nicht leben können. Auf einen Zaun wollte man möglichst verzichten. Stattdessen war es wichtig, die Grenzen optisch verschwimmen zu lassen und die umliegende dichte Bebauung auszublenden. Die Steinstruktur ist nicht nur Terrassierung, sondern bildet gleichzeitig Wege, die bei der Pflege sehr nützlich sind, sowie ständiges Mobiliar. Der Effekt, den man im Ahrtal mit dem Terrassenweinbau hat – die Kleinklimaverbesserung und die Wärmespeicherung für die Abendstunden – ist ein wertvoller Nebeneffekt.

Im nächsten Schritt wurden die großen Gehölze gepflanzt. Hier arbeiteten wir mit den bewährten, guten deutschen Baumschulen zusammen. Die letzte Baumpflanzung fand im Frühjahr dieses Jahres statt und wurde von n-tv dokumentiert. Hiernach folgte die Staudenpflanzung, wobei es sich hier um die von Peter Berg bevorzugten Stauden-Gräser-Kompositionen handelt, die erstmals der Öffentlichkeit in Koblenz auf der Bundesgartenschau 2011 vorgestellt wurden und auf der Landesgarten-schau 2014 in Zülpich noch umfangreicher dargestellt sind. Weiteres Merkmal ist, dass Gehölz- und Staudenflächen nicht voneinander getrennt, sondern miteinander verwoben sind.

Schließlich entstanden die Terrassenflächen, wobei die große Terrasse noch für die Zukunft geplant ist. Wir zeigten dem Hausherren die Kunst des Pflasterns, und so wurden nach und nach drei Austritte und der Garagenvorplatz gestaltet. Material der drei Hauptterrassen – wovon eine noch umzusetzen ist – sowie des Eingangsweges, ist gesägte Basaltlava. Im letzten Schritt wurde dann die Staudenpflanzung nochmals verfeinert.

Ein Garten aus zwei Elementen – Basalt und Pflanze

Kundenstimme – ein lebendiger Garten

„Zurück zur Natur“, – eine Aussage Rousseaus aus dem 18. Jahrhundert. Dieser Leitgedanke passt perfekt in die Gartenphilosophie von Peter Berg. Mit seiner Sensibilität für den gegebenen Standort schafft er Lebensräume, die den Eindruck vermitteln schon immer da gewesen zu sein. Durch die intuitive Verwendung von Naturmaterialien werden ausdrucksstarke Felsformationen entwickelt, die dem Ort eine Struktur verleihen. Diese im Ensemble mit Gehölzen und Stauden werden zu individuellen Nischen, die im völligen Einklang mit der bestehenden Umgebung harmonieren. Der Garten wird zur Oase der Ruhe, gibt der Natur Raum sich zu entfalten und die natürlichen Potenziale auszuschöpfen. So entstehen lichte und schattige Bereiche mit verschiedenen Atmosphären. Lebendige und nachhaltige Gärten, Freude an der Natur, Rückzugsort und auch Platz für Geselligkeit verbinde ich mit Peter Bergs Gartenwelten.

Birgid Fischer

Perspektive aus der Planung des Felsengartens

Herbstfärbung und Blattformen

Basalt Lava in Hausnähe formal – in Kombination mit Pflanze frei

Gartengestaltung im Prozess

Gartendesign
Peter Berg

Umsetzung
GartenLandschaft in drei Bauabschnitten mit Kundenbeteiligung

Fertigstellung
2015

Auszug Gehölzwahl
Cornus controversa, Cornus kousa und Amelanchier lamarchii

Natursteinverwendung
Basaltlava gesägt als Platten, grob als Fels, fein als Splitt und Antik als Pflasterbelag

Weitere Projekte in der Übersicht